Egal ob gross, egal ob klein. Es gibt sie überall: die Krise. Teilweise wild kommuniziert und exzessiv ausgelebt, ich sage nur Dramaqueen, teilweise zum Tabu erklärt. Nein, nein, so etwas gibt es bei uns nicht… Ach tatsächlich? Ich möchte wetten sogar hinter Klostermauern kracht es gelegentlich ganz gewaltig. Ist das schlimm? Ich sage, nein, ich finde Krisen durchaus positiv.
Die Krise, was macht sie aus?
Fragt man den Duden, definiert sich die Krise ganz generell wie folgt: schwierige Lage, Situation, Zeit [die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt]; Schwierigkeit, kritische Situation; Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins „eine finanzielle Krise steht bevor, droht“. Soweit so gut. Und man ganz persönlich? Wo fängt die Krise an, wo hörst sie auf? Ist bereits der eingerissene Fingernagel, das Knöllchen eine Krise? Oder bedarf es schon mindestens eines handfesten Ehekrachs, eines Jobverlustes, den Verlust eines geliebten Menschen oder einer niederschmetternden medizinischen Prognose bis man das Wort Krise für sich in Anspruch nehmen darf.
Ich denke, dass ist absolut subjektiv, jeder hat seine eigene Psyche, seine eigene Wahrnehmung und Grenzen der Belastbarkeit. Der eine hat ein eher sonniges Gemüt, der andere ist tendenziell eher negativ.
Krise und was nun?
Tja, was nun? „Turn the pain into power“ oder doch licber Kopf in den Sand? Schwarz oder weiß, wie hätten wir es denn gerne.
Option 1: man (frau) sieht das Ganze soweit möglich als Chance. Raus aus der Komfortzone, runter vom Sofa und – ganz selbt ist die Frau – ändern/ retten was zu ändern oder retten ist. Egal, ob den Fingernagel, den Riesenzoff mit Lieblingsmensch oder die finanzielle Misere.
Option 2: das Aussitzen. Der kindischste und eher männliche Ansatz für den Weg aus der Krise. Kann dazu führen, dass Schatzi seine Hemden irgendwann wieder selber bügeln muss und das Finanzamt nicht nur Briefe schreibt, sondern persönlich vorbeikommt, aber hey! Hauptsache ausgesessen.
Option 3: ich verharre in meiner Krise. Stecke den Kopf in den Sand und am allerbesten gebe ich noch den anderen die Schuld am Drama meines Lebens. Bravo! Ich fürchte mit dieser Geisteshaltung hat man keine Krise, man ist die Krise. Winseln, jammern, maulen. Als erwachsener Mensch? Nicht ernsthaft. Runter vom Sofa, Krönchen richten und los. Auch wenn es steinig sein mag, alles ist besser als in einer lausigen Krise zu verharren.
My way out?
Definitiv Option 1. Schütteln, aufstehen, Krönchen richten und weitergehen. Schicksalsschläge gehören zum Leben. Sie werden uns allen früher oder später nicht erspart bleiben. Sich von Ihnen erschlagen zu lassen oder aber mit Ihnen zu leben, dass ist das was unser persönliches Krisenmanagement letztendlich ausmacht. Punkt 2. ich definiere Krise für mich sehr eng. Nicht jedes Knöllchen, nicht jeder Streit mit Lieblingsmensch oder ein nerviger Montag, haben das Recht gleich zur Krise stilisiert zu werden.
In dem Sinne, Danke für’s Lesen! x, Franziska
Bilder: Pinterest
Franziska in THOUGHTS, 19.06.2018
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