Anfang August bin ich bei Instagram über ein zauberhaftes Guest House in der Normandie gestolpert. Le Fleur bei Honfleur. Das kleine Chateau mit aktuell nur vier Zimmern war für drei Tage mein Home away from Home. Oberhalb der kleinen Hafenstadt Honfleur in einem riesigen Park- & Waldgrundstück gelegen, haben seine Besitzer Anna und Philipp, nicht nur sich selber und ihrer Familie ein Paradies geschaffen, sondern auch für ihre Gäste den Himmel auf Erden gezaubert. 8 Monate haben die beiden ihr Chateau in aufwendiger und liebevoller Detailarbeit saniert, bevor im Sommer 2020 die ersten Gäste empfangen werden konnten.
My home is my Castle. Le Fleur.
Die Normandie
Liebevoll umsorgen Anna und Philipp ihre Gäste, göttliches Frühstück inklusive und so ist man bereit die Schönheit der Normandie zu entdecken. Da ich als Teenager viel Zeit in der Normandie verbracht habe, wusste ich was ich mir anschauen wollte. Also los ging’s. Erster Stopp: Honfleur. Die bezaubernde kleine Hafenstadt ist einfach süß, nur nicht im August. Dann geht es hier zu wie auf einem Rummel und der Zauber des Örtchens lässt sich nur schwer erahnen. Mein Fehler und nichts wie weg. Entlang der verwunschenen alten Küstenstrasse fahre ich Richtung Deauville, fahre aber nur bis Villerville. Die ehemalige Fischerdörfchen thront wie ein Adlerhorst über den Klippen und verzückt mich mit seiner pittoresken Altstadt. Der Strand ist für Normandie Verhältnisse relativ schmal, aber geschützt und es gibt eine kleine Cabane, sprich ein kleines Bistro. Herrlich. Hier kann man entspannt ein paar Stunden verbringen.
Deauville
Am nächsten Tag fahre ich nach Deauville. Über kleine Landstraßen, vorbei an riesigen Feldern, pittoresken Dörfern und immer das Meer im Blick. Ab Trouville wird es wieder voll und so staue ich mir meinen Weg gen Ziel, aber ja, es ist High Season, da muss man durch und das war schon immer so, das hat sich seit meiner Jugend nicht geändert. In Deauville angekommen, finde ich einen Parkplatz direkt hinter dem Casino. Und ja, Deauville ist Deauville, die Grand Dame, die souveräne und geradezu majestätische Lady. Ganze Generationen haben hier ihre Sommer verbracht und verbringen Sie immer noch. Shop till you drop oder doch lieber nur an den Strand, auf die Rennbahn? Zum Polo? Ins Casino? Eins nach dem anderen. Ich entscheide mich erstmal fürs (Window-) Shopping.
Lädchen an Lädchen fügen sich in den malerischen Gassen direkt hinter dem Casino zu einem wahren Eldorado für Fashion Victims. Lediglich Printemps hat hier einen Ableger, ansonsten sind es wirklich kleine Einzelhändler oder die Marken habe ihre Mono- Stores. Moderne Kaufhauskultur sucht man in Deauville vergeblich. Ich weiß bis heute nicht, ob es an der Luft oder am Licht liegt, aber ich erliege in Deauville respektive Frankreich regelmäßig einem Rausch. Die Lebensfreude der Franzosen, die Freude an schönen Dingen und die Selbstverständlichkeit dies auch auszuleben, beglückt und fasziniert mich immer wieder. Vive la France! Und so trabte ich mit meinen französischen Tütchen wieder gen Auto, nicht ohne vorher noch kurz bei La Maison vorbeizuschauen. Ein gekonnte Zusammenstellung an Interior Highlights nicht nur französischer Marken.
Deauville, Sommer 2021
Den Nachmittag hatte ich mir für ein Polospiel reserviert. In Deauville dreht sich viel, sehr viel um das Thema Pferd, sei es um die legendäre Galopprennbahn, den Polosport oder auch Dressur- & Springturniere. Wer also mit dem Pferdesport rein gar nichts am Hut hat, könnte etwas irritiert sein aufgrund der Selbstverständlichkeit mit der auch diese Leidenschaft gepflegt wird. Der Poloclub von Deauville ist im Innenraum der Galopprennbahn beheimatet (Zufahrt – sogar mit dem Auto- über Boulevard Mauger) und so konnte ich einen rasanten Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein, französischer Küche und jede Menge PS erleben. Ach, Deauville…
Deauville Polo Cup, August 2021
Cidre, la cuisine et au revoir
Es wäre fatal die Normandie wieder zu verlassen, ohne sich kurz dem Thema Käse, Calvados, Cidre und Austern zu widmen. Ich persönlich finde Austern ganz grauenhaft, aber sie sind eine normannische Tradition. Neben Cidre und Calvados sind der Birnenschaumwein Poiré die Stars aus den normannischen Obstgärten. Wenn sie süße Liköre mögen, ist der Pommeau, eine Mischung aus Apfelsaft und Calvados, das richtige für Sie. Und was den Käse angeht, da wären wir wieder bei Vive la France! In jeden simplen Monoprix gibt es eine Käsetheke, die in Deutschland ihresgleichen suchen würde. Die Local Heros der Normandie sind aber der Camenbert sowie der Pont l’Eveque. Lecker!
Lecker ist auch das Stichwort bzw. die Minimalbeschreibung für die französische Küche ganz allgemein. Ich habe auf den Events gegessen und mir Crepe & Gauvres to go gegönnt, Anna & Philipp haben aber eine ganze Liste mit Restaurant Tipps für ihre Gäste, wer sich also unsicher ist, kann sich voll und ganz auf die beiden verlassen.
Die Normandie bietet für jeden Geschmack etwas, für Familien, für Paare, für alt und jung. Das Le Fleur ist dabei der ideale Ausgangspunkt und Anna & Philippe die perfekten Gastgeber. Merci et a bientot!
Franziska
Bild Slider: Eve’s Lookbook
Franziska in Reisen, 12. Oktober 2021
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