Januar 2019. Ein neues Jahr, neue Vorsätze? Ja, davon habe ich gehört, in den Medien, von Freunden und einen einzigen hatte ich sogar selber. Jeden Tag 20 Minuten Yoga hatte ich mir auf die Fahne geschrieben. Selbstredend bin ich schon heute, 10. Januar 2019, krachend gescheitert. Bin ich überrascht? Nein, ich bin jemand der wahnsinnig gerne läuft. Schon immer. Das ganze Jahr würde ich nie auf die Idee kommen mir eine Yogamatte zu schnappen, warum also gerade zum Jahreswechsel dieser Vorsatz?
Ist es weil ich/ wir nach dem ganzen Weihnachstzinober derart entnervt, übersättigt, nicht nur an Gans und Gebäck, nein insbesondere an Reizen jeglicher Art sind, dass wir das dringende Bedürfnis haben uns etwas Neuem zuzuwenden? Einfach wieder so etwas wie Kontrolle über uns und unser Leben zu bekommen? Oder ist es schlicht Teil des aktuellen Selbstoptimierungswahnsinns? Nächstes Jahr werde ich noch fitter, smarter und flexibeler. Oder ist es gar der Druck der Medien und des familiären Umfeldes? Wahrscheinlich ist es ein Mix aus verschiedensten Faktoren, bei dem einen etwas mehr das Umfeld, bei dem andern etwas mehr die Medien und bei dem Dritten etwas mehr der Wunsch nach Selbstkontrolle.
Der Januar ist in Deutschland ein grauenhafter Monat. Das Wetter präsentiert sich in einem nasskalten Grau in Grau, die Tage sind kurz, die Konten bei den meisten von uns leergeräumt. Kurz es ist Saure Gurken Zeit. Man (Frau) neigt eh schon zur schlechter Laune und soll sich dann noch mit honorigen Vorsätzen quälen? Ich plädiere für ein entschiedenes NEIN. Selbst wenn wir wissen, dass unsere Vorsätze uns guttun würden, ohne ein konsequentes Wollen, wird es eben nichts. Tant pis, würde der Franzose sagen.
Viel eher sollten wir alle vielleicht lernen, für uns den richtigen Moment zu erkennen, um etwas in unserem Leben konsequent zu verändern. Etwas Neues zu beginnen, etwas loszulassen oder oder. Ist es nicht völlig egal wann ich mit Yoga anfange? Vielleicht im Mai, vielleicht im August? Vielleicht im Oktober 2022? Vielleicht nie. Ich werde schon merken, wann ich es wirklich will und dann auch durchziehen. Aber als lausiger Neujahrsvorsatz war Yoga bei mir eben ein Satz mit X. Und so schleppen viele von uns wahrscheinlich noch Ihre Neujahrsvorsätze von 1989 bis heute in unvollendeter Form mit sich rum. Von Selbstoptimierung keine Spur. Smarter, flexibler und fitter? Oder gleich ein neuer Mensch? Denkste Schätzchen. Alles beim Alten und noch 5 kg mehr. Meine Meinung zum Thema To-do-Listen Vorsätze zum Jahreswechsel ist mit der klaren Gegenfrage zu beantworten „Why should I do this?“.
In diesem Sinne auf ein vergnügtes und gesundes Jahr 2019!
Danke für‘s Lesen. X, Franziska
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Franziska in Thoughts, 10. Januar 2019
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